Ein schnelles Wiedersehen mit dem Radebeuler BC gab es heute im Parkstadion in Wilsdruff. In der dritten Runde des Wernesgrüner Sachsenpokals war man nach der unnötigen Niederlage am 3.Spieltag der Sachsenliga heute auch auf eine kleine Revanche aus. Ohne den Druck aus dem Liga-Alltag wollte man sich zu dem Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben holen, doch dass dies ein schwieriges Unterfangen sein wird, bewies schon die Anfangsphase des Spiels, denn beide Teams fingen nervös und ohne die nötige Zielstrebigkeit an. In einem Spiel auf überschaubarem Niveau sorgten einzig hohe Bälle für etwas Gefahr in den Strafräumen. Etwas überraschend sollte sich dann aber die erste hochkarätige Chance für die Roten ergeben, als Frenzel gegen unsortierte Gäste mit seiner Eingabe Schwenke im Strafraum fand, welchem leider die Ballannahme völlig misslang. Unter vollem Einsatz konnte Birnbaum klären und verhindern, dass der komplett blank stehende Göldner an den Ball kam. Kurz vor der Pause bot sich Lenk noch eine gute Gelegenheit für die Radebeuler, doch er verfehlte sein Ziel am langen Pfosten knapp.
Im zweiten Durchgang bot sich dem Zuschauer lange Zeit ganz schwere Kost und viel Krampf, ehe sich kurz vor Schluss die Ereignisse überschlugen. Unser Schlussmann und Kapitän Michael Arnold sollte dabei tief im Fokus stehen. Erst rettet er zweimal glanzvoll gegen Lenk und Talke, jeweils nach Eckball, eher es für ihn schmerzhaft wurde. Nach einem abgefangenen Konter der Wilsdruffer wurde Reichel in die Tiefe geschickt, doch Arnold roch den Braten und beide zogen bis zur letzten Konsequenz durch. Da Micha zuerst am Ball war, schickte Schiedsrichter Wehner den bereits verwarnten Spieler zum Duschen! Nun kochten die Emotionen ein wenig über und das Gespann stand nun endgültig im Fokus, als Wehner keine andere Wahl blieb, als sich Gästekeeper Birnbaum zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und den zweiten Platzverweis innerhalb von einer Minute aussprechen musste - ein wahres Wechselbad! Am Spielstand sollte sich aber in der regulären Spielzeit nichts mehr ändern und somit musste die Verlängerung herhalten. Nun endgültig herausgefordert musste man den Gästen allerdings attestieren, dass sie sich nicht aufgaben und das Geschehen sogar recht ausgeglichen gestalten konnten. Bis auf einen Freistoß von Sebastian Göldner an die Lattenunterkante, bei welchem alle Wilsdruffer schon den Torschrei auf den Lippen hatten und einem Kopfball von Bormann, welcher für Ersatzmann Bunzel kein Problem sein sollte, tat sich Motor sehr schwer! Vor allem in der zweiten Hälfte und in der Verlängerung offenbarte sich die Offensiv-Schwäche der letzten Wochen! Die Entscheidung musste also im Elfmeterschießen herbeigeführt werden und das begann für Wilsdruff alles andere als optimal, als Stührenberg gleich den ersten Schuss vergab. Doch da auch die Gäste aus Radebeul Nerven vom Punkt zeigten, konnte Routinier Stefan Göldner als fünfter Schütze den Schlusspunkt zum 4:2 n.E. setzen.
Wenn auch nicht glanzvoll erreicht die SG Motor Wilsdruff zum ersten Mal in Ihrer Vereinshistorie die vierte Runde im Sachsenpokal und hofft nun auf ein großes Los! Sicherlich muss das Trainergespann das heute Gezeigte tiefgründig auswerten, aber für den Moment war der Sieg Balsam für die rot-weißen Seelen.
Comments